Frauen Union FU: Erstes Kamingespräch ein voller Erfolg

  • Bild: Robert Scheuermeyer

Diskussionsrunde mit der Bundesvorsitzenden der Frauen Union Annette Widmann-Mauz MdB zum Thema „Powerfrauen! Frauenpower? Welche Rollenvorstellung von Mann und Frau hat unsere weibliche Nachwuchsgeneration?“

Große Resonanz fand die gemeinsame Einladung der Frauen Union Rösrath und Leichlingen zum ersten Kamingespräch in den Bergischen Saal von Schloss Eulenbroich in Rösrath. Eine besondere Attraktion war die Teilnahme der Bundesvorsitzenden der Frauen Union Anette Widmann-Mauz MdB. Nicht nur interessierte Frauen aller Altersgruppen hatten sich eingefunden, sondern auch einige Herren der Schöpfung, die sich durch die ausdrückliche Erwähnung in der Einladung ermuntert fühlen durften. Als Ehrengäste konnte Frau Vera Rilke- Haerst, die Vorsitzende der Frauen Union Rösrath, neben anderen die Herren Karsten Möring (MdB) und Rainer Deppe (MdL) begrüßen.

Die Organisatorinnen der Frauen Union hatten nicht nur ein griffiges und hochaktuelles Thema auf die Agenda gesetzt, sondern konnten auch ein hochkarätiges Diskussionsforum aufbieten.

Neben Frau Widmann-Mauz diskutierten auf dem Podium weitere fünf Powerfrauen aus den Bereichen Politik, Schule, Wissenschaft und Wirtschaft, sachkundig moderiert von Karin Brendel. Aus dem Bereich Schule und Bildung sowie Wissenschaft waren vertreten Frau Melanie Burger (Oberstudienrätin am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und stellvertretende Schulleiterin) und Frau Aida Alisic (wissenschaftliche Mitarbeiterin der RWTH Aachen im Bereich Organisationspsychologie). Aus der Wirtschaft brachten sich Frau Monika Lichtinghagen-Wirths (Geschäftsführerin des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes) und Frau Alja Haerst (Geschäftsführerin der Niederlassung IKEA Köln, Butzweilerhof) engagiert und kenntnisreich ein. Die junge Generation schließlich wurde vertreten durch die Gymnasiastin Maja Benfer (Schülervertreterin am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium). So war eine spannende Diskussion aus unterschiedlichen Blickwinkeln garantiert.

Zur Einführung in die Thematik beleuchtete die Moderatorin zunächst an Hand einiger Statistiken markante Unterschiede in der Positionierung von Männern und Frauen in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens, sei es allgemein in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik, sei es konkret in Unternehmen, Organisationen, Verwaltungen und Verbänden .

Es entspann sich eine äußerst engagiert geführte Diskussion, in der alle Powerfrauen ihre teilweise unterschiedlichen Positionen sehr eloquent und prägnant zum Ausdruck brachten.
Deutlich wurde herausgearbeitet, dass sich das Rollenverständnis von Mann und Frau früh in der Familie ausbildet, um danach in der Schule und später im Berufsleben in den diversen Bereichen von Wirtschaft, Politik und Verwaltungen weiter stabilisiert zu werden. Neue Herausforderungen im Zuge gesellschaftlicher Entwicklungen durch Demografie, Technologie und Digitalisierung machen es aber notwendig, das tradierte Rollenverständnis zu modifizieren, flexible Lösungen zu ermöglichen und unkonventionelle Lebensentwürfe zu akzeptieren. Erforderlich sei abseits von Quotenregelungen eine partnerschaftliche Kultur im Umgang miteinander, beginnend in der privaten Partnerbeziehung und konsequenterweise weiterführend später in Unternehmen, Organisationen und Verwaltungen. Dies müsse vor allem seinen Niederschlag finden in wertebasierten Unternehmenskulturen, progressiven Firmenphilosophien und gelebten Führungsprinzipien. Hier nähmen oft ausländische Firmen in Deutschland mit moderneren Führungsansätzen eine gewisse Vorreiterrolle ein. Voraussetzung dafür aber sei, dass Frauen sich ihrer Stärken bewusst werden, mehr Selbstbewusstsein entwickeln und auch in Verhandlungen (z.B. bei Gehalts- und Entwicklungsgesprächen) einsetzen. Sie müssten klare Vorstellungen vom eigenen Lebensmodell entwickeln, artikulieren und umsetzen. Durch selbstbewusstes Auftreten und Verhalten sollten sie ihre Forderungen sowohl sachlich fundiert als auch emotional überzeugend vortragen. Die verstärkte Nutzung der ihnen primär zugewiesenen Stärken wie z.B. Gründlichkeit, Ausdauer, Sozialkompetenz, Teamverhalten und Moderationsfähigkeit eröffne den verantwortlichen Akteuren in Wirtschaft und Gesellschaft die Option, derzeit noch brachliegende Potentiale zu heben. Der typische Spagat der Frau – die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – könne so zumindest reduziert, wenn nicht vermieden und zum Nutzen der Gesellschaft transformiert werden. In einer Art Schlussplädoyer wurde schließlich betont, die Gesellschaft brauche alle verfügbaren Leistungsträger und deren spezielle Fähigkeiten -  unabhängig von ihrer Geschlechtszugehörigkeit.

Am Ende der Podiumsdiskussion äußerte sich Anette Widmann-Mauz sich sehr lobend über Themenspektrum, Inhalte und Verlauf der Gesprächsrunde. Erfreut über die lebhafte Diskussion vor Ort stellte sie sogar ihre Teilnahme an einer weiteren Veranstaltung der Reihe „Kamingespräche“ in Aussicht.

Mit Blick auf die Belange der heranwachsenden jungen Frauen-Generation in einem sich verändernden Rollenverständnis bot Vera Rilke-Haerst der FvS-Schülerin Maja Benfer an, zukünftige Themen des Kamingesprächs vorzuschlagen.

Nach Ende der Diskussionsrunde war ausreichend Gelegenheit, die Themen bei einem Stehempfang mit Getränken und Fingerfood weiter zu vertiefen. Die Organisatorinnen der Frauen-Union hatten auch das Buffet in Eigenregie und – arbeit mustergültig vorbereitet und angerichtet – auch dies ein Beweis für Frauenpower! (rh)

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