Afghanistan-Vortrag und Wahlanalyse

CDU Rösrath arbeitet zwei Themen auf Jahreshauptversammlung auf

Rösrath. Die Möglichkeit zur Aussprache stand auf der offenen Jahreshauptversammlung am 06.06.2012 im Zentrum der Veranstaltung – und die Gelegenheit wurde von den 45 Teilnehmern aus der CDU, den Vereinigungen und auch nicht-Mitgliedern intensiv genutzt. „Ein weiter-so darf es nicht geben, das hat uns das Ergebnis der Landtagswahl eindeutig gezeigt. Deshalb müssen wir uns als Partei zu den Menschen hin öffnen“, so der Rösrather Parteivorsitzende Uwe Pakendorf, der aufgrund dieser Fakten von seinen Mitgliedern eine schonungslose Wahlanalyse eingefordert hatte. Und so gab die Jahreshauptversammlung den Teilnehmern die Gelegenheit, durchaus kontrovers über den Kurs der Bundes-, Landes- und Ortspartei zu diskutieren. Auch das Bild der Politik innerhalb der Gesellschaft im Allgemeinen und die Lehren daraus für die CDU standen im Fokus der Diskussion. Der nur über die Landesliste der Partei wiedergewählte Landtagsabgeordnete Holger Müller leitete die Diskussion mit einer launigen und durchaus selbstkritischen Wahlanalyse ein. Erstmals habe es bei einer Landtagswahl einen messbaren Einfluss kommunalpolitischer Themen auf das Stimmverhalten der Wähler gegeben, so Müller.

Nicht minder intensiv diskutieren die Teilnehmer über den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr, dem zweiten Schwerpunkt der Jahreshauptversammlung. Zuvor hatte der Kreisvorsitzende der CDU Remscheid und Bundeswehroffizier Jens Nettekoven einen Erfahrungsbericht und Multi-Media-Vortrag über seinen Einsatz in Masar-i-Sharif gehalten. Der Oberleutnant der Feldjäger war 2011 für ein halbes Jahr vor Ort. Seinen Tagesablauf schilderte er genauso wie Eindrücke aus dem Lager und von den Einsätzen außerhalb. Besonders emotional empfanden die Veranstaltungsteilnehmer jedoch die Bilder der Trauerfeiern und persönlichen Worte zu den 16 getöteten Bundeswehrsoldaten während seines Einsatzes, zu denen auch ein Kamerad der Feldjäger gehörte. Aufgrund dieser Impressionen wurden auch die grundsätzliche Sinnhaftigkeit und die Zukunft des Afghanistan-Einsatzes kritisch diskutiert. „Die Bündnisverpflichtung gegenüber unseren NATO-Partnern ist zweifelslos ein wichtiger Grund für den Einsatz“, zeigte sich Jens Nettekoven überzeugt.
 
Uwe Pakendorf zeigte sich erfreut über die intensive Resonanz zu der Veranstaltung. „Die Diskussion hat gezeigt, dass wir als Politik die Rasanz der gesellschaftlichen Entwicklung noch lange nicht überblickt haben. Nur Parteien, die es schaffen, mit den Menschen unterschiedlichster gesellschaftlicher Gruppierungen in Kontakt zu bleiben, werden auch in Zukunft Wahlen gewinnen können. Darauf muss sich die CDU einstellen“, so der Parteivorsitzende abschließend.

Inhaltsverzeichnis
Nach oben