Auch die letzte Sitzung des Rates im Jahr 2018 zeigte wieder einmal: Den Fraktionen liegt die Sacharbeit am Herzen - mit einer Ausnahme. Mal nicht die AfD, sondern die Linkspartei strich erneut heraus, dass sie die (inhaltlich nicht besonders abgefederte) Außenseiterrolle pflegt. Es war die einzige Gegenstimme bei der ansonsten einstimmigen (keine Enthaltungen) Verabschiedung des 60-Millionen-Euro-Haushalts für 2019.
Eines schmeckte dem Linke-Vorsitzenden Frank D. Albert von der Ohe dabei überhaupt nicht: "Die Einheit im Rat." Alle übrigen Fraktionen sahen das anders und stellten der Verwaltung unter Bürgermeister Marcus Mombauer ein gutes Zeugnis aus, ohne dabei Verbesserungsmöglichkeiten nicht beim Namen zu nennen. CDU-Fraktionschef Erhard Füsser forderte, seiner Leitlinie ("Die Demografie schlägt alles") folgend, eine noch stärker auf die Zukunft gerichtete Politik in punkto städtische Investitionen - und das entsprechende Handeln. Er nannte dabei vor allem die im Gang befindliche Erneuerung des Schulzentrums Freiherr-vom-Stein (mit einem Gesamtvolumen von über 20 Millionen Euro).
Dabei stieg er auch gleich auf das im weiteren Verlauf der Sitzung anstehende Thema der just zum Ratstermin bekannt gewordenen Elternbefragung ein: "Die CDU-Fraktion wird das Ergebnis akzeptieren, und sie hat sich auch nie einer vernünftigen Lösung verschlossen. Wir brauchen in Rösrath eine zweite starke Schule neben dem Gymnasium, welches sich für uns außerhalb jeder Diskussion befindet." Diese Ausführungen stellten bereits ab auf das eindeutige Votum der Eltern der Klassen eins bis vier, die sich deutlich für die Gründung einer Integrierten Gesamtschule ausgesprochen hatten, was dann im nicht-öffentlichen Teil des Abends auch dem gesamten Rat vorgelegt wurde. Sollte alles in diese Richtung weiterlaufen, bedeutet dies allerdings auch, dass die Realschule, die über Jahrzehnte gute Arbeit geleistet hat, in ein paar Jahren auslaufen wird. Eine Gesamtschule könnte, wenn die erforderlichen Schritte vollzogen sind, mit dem Schuljahr1920/21 an den Start gehen. Eines ist klar: Ulrich Kowalewski, der Erste Beigeordnete, der den ganzen Prozess intensiv steuert und begleitet, wird eine Menge Arbeit in den kommenden Jahren haben. Und Kämmerer Christoph Nicodemus beruhigte gleich einmal die Zweifler: "Wir werden am Schulzentrum ausreichend Räumlichkeiten für alle Eventualitäten zur Verfügung haben, auch während der einzelnen Bauabschnitte."
Auch die letzte Sitzung des Rates machte noch einmal deutlich: Die "Jamaika"-Kooperation von CDU, Grünen und FDP arbeitet seit 2009 effizient und geräuschlos zusammen, vernünftigerweise wird auch die SPD in viele Vorgänge mit eingebunden. So konnte Erhard Füsser auch unwidersprochen feststellen: "Rösrath ist auf einem guten Weg und bleibt weiterhin eine Kommune, die zu den attraktivsten im Rheinisch-Bergischen Kreis zählt." Und dankte dabei der Verwaltung insgesamt, den erfolgreichen Stadtwerken (samt ihrer Energie-Tochter), der Freiwilligen Feuerwehr und den karitativ tätigen Institutionen im Sülztal. Und dazu am Ende der knapp zwei Stunden im Bürgerforum das Schlusswort von Bürgermeister Mombauer: "Ich wünsche Ihnen und uns allen ein gutes Neues Jahr 2019."
Text:
Erhard Füsser